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„Katastrophe“ in Lüchow-Dannenberg

2014 10 16 03Am Samstag, dem 11.10.2014 befanden sich die Kreisfeuerwehrbereitschaften (KFB) aus den Landkreisen Lüneburg und Celle zu Besuch im Landkreis Lüchow-Dannenberg und nahmen mit insgesamt ca. 260 Einsatzkräften an einer Übung teil.

Dannenberg. Am Samstag, dem 11.10.2014 befanden sich die Kreisfeuerwehrbereitschaften (KFB) aus den Landkreisen Lüneburg und Celle zu Besuch im Landkreis Lüchow-Dannenberg und nahmen mit insgesamt ca. 260 Einsatzkräften an einer Übung teil. Von der hiesigen Kreisfeuerwehr wurde ein Übungsszenario unter dem Stichwort „Tornado durchzog den gesamten Landkreis“ ausgearbeitet. Laut Szenario befanden sich alle Feuerwehren des Landkreises im Einsatz und der Katastrophenfall wurde festgestellt. Wie beim letzten Hochwasser kommen dann fremde Kreisfeuerwehrbereitschaften zum Einsatz. Die Bereitschaftsführer aus Lüneburg und Celle erhielten Bereitstellungsräume zugewiesen, die in Lüchow und bei Dannenberg lagen. Von hier aus wurden die Einheiten zu ihren Einsatzstellen abgerufen.

Der erste Einsatz führte die Lüneburger bereits um 07.15 Uhr in den Bereich Tießau. Hier war es unweit des Campingplatzes Reetsmoor durch Blitzschlag zu einem größeren Waldbrand gekommen. Die Feuerwehren aus Schutschur und Wietzetze waren dort bereits real in die Übung eingebunden und wurden durch die KFB Lüneburg herausgelöst. Der Lage nach lief der Waldbrand auf den Campingplatz zu, durch Funkenflug brannten bereits einige Mobilheime. Der Auftrag für die Lüneburger lautete Brandbekämpfung auf dem Campingplatz, Riegelstellung im Wald. Der Kreisbereitschaftsführer setzte den Auftrag um, indem er sofort mit seinen verfügbaren Tanklöschfahrzeugen einen Pendelverkehr einrichtete. Parallel wurde eine Wasserförderung aufgebaut. Das Wasser wurde aus dem Hafen Tießau über eine lange Wegstrecke zum Einsatzort befördert. Nach ca. 2 Stunden entschied die Übungsleitung vor Ort „Feuer aus“

In der Zwischenzeit erhielten die Kräfte aus Celle ihren ersten Einsatz. Dieser führte sie nach Dannenberg zum Gewerbepark in der Continentalstraße. Bei der Firma AMAS war ein Blitz in eine Halle der Conti eingeschlagen, mehrere Personen wurden vermisst. Durch den Blitzeinschlag kam es zu einem Brand. Eine weitere Halle stand durch Überspannung in einem Schaltschrank in Folge des Blitzeinschlages auch in Brand. Kreisbereitschaftsführer Strothmann erkundete die Lage und setzte seine Züge ein. Die Lagen wurden gewissenhaft abgearbeitet und durch weitere Szenarien erweitert, wie zum Beispiel die Bergung von auslaufenden Fässern mit unbekannter Flüssigkeit, verunglückten Truppmitgliedern und der Bergung von mehreren Gasflaschen, die seit längerer Zeit der Hitze-strahlung ausgesetzt waren. Unterstützung erhielten die Kräfte durch die zur Verfügung stehende Drehleiter aus Dannenberg und ortskundige Einsatzkräfte der Brandschutzgruppe der Firma Contitech. Gut zwei Stunden dauerte dieses Szenario.

Noch während die Kräfte aus Celle ihre Marschbereitschaft wieder herstellten erhielten sie den nächsten Einsatzauftrag, der die Bereitschaft in die Göhrde führte. Dem Übungsszenario nach hatte das Forstamt Göhrde der Feuerwehrleitstelle mitgeteilt, dass im Wald zwei Waldarbeiter im Einsatz waren und diese seit dem Sturm vermisst wurden. Bei Beginn des Unwetters sollen sich die Waldarbeiter in ihr Auto zurückgezogen haben um dort Schutz zu finden. Sie wurden von umknickenden Bäumen überrascht und in ihrem Pkw eingeklemmt. Die Zufahrt den Eingeschlossenen war ebenfalls durch Bäume versperrt.

Nachdem die Lage vor Ort erkundet war, setzte der Kreisbereitschaftsführer seine Züge von beiden Seiten an. Alle verfügbaren Motorsägen wurden aus den Fahrzeugen geholt und von beiden Seiten kamen Einsatzkräfte und entfernten sämtliche umgeknickten und entwurzelten Bäume. Der mit der technischen Hilfeleistung betraute Zug eilte zum PKW vor, um die zwei eingeklemmten Personen zu befreien. Nach Absprache wurde abwechselnd von beiden Seiten gesägt und das Auto kam zum Vorschein. Anschließend wurde mit Schere und Spreitzer das Dach von dem PKW abgenommen und die Personen befreit.

Zeitgleich wurde noch von einem Brand im Wald ausgegangen, die in der Nähe befindliche Zysterne war leer und musste durch die Tanklöschfahrzeuge aus dem Landkreis Celle mittels Pendelverkehr wieder befüllt werden. Auch diese Aufgaben waren nach gut zwei Stunden abgearbeitet.

Während die Celler in der Forst Göhrde ihren Auftrag abarbeiteten, erhielten die Lüneburger Kräfte ebenfalls ihren zweiten Einsatzauftrag. Dieser führte sie in die Forst Dragahn. Auch hier wurden Waldarbeiter in ihrem PKW durch umstürzende Bäume eingeklemmt. Das Szenario entsprach dem Celler Unfall. Der für Technische Hilfeleistung zuständige Zug befreite auch hier die Verletzten, indem das Dach vom PKW abgenommen und die Türen geöffnet wurden. Die Bäume wurden auch hier mit Kettensägen von den Fahrzeugen beseitigt.

Im Forst Dragahn spitzte sich die Lage noch zu, es kam zu einem Waldbrand und einige Waldarbeiter hatten sich im Wald verlaufen und wurden vermisst.Durch den Einsatz von Pendelverkehr der Tanklöschfahrzeuge und Wasserförderung aus der nahen Ortschaft Lenzen konnte der Brand gelöscht werden. Die vermissten Waldarbeiter wurden durch eine Suchaktion der Einsatzkräfte, die in einer Kette durch den Wald gingen, gefunden und konnten gerettet werden.

Aus dem Landkreis Celle waren auch der dortige Kreisbrandmeister Dirk Heindorff und der Erste Kreisrat Michael Cordioli angereist und überzeugten sich von der Einsatzbereitschaft der Celler Kreisfeuerwehrbereitschaft.

Bei einer ersten Besprechung der Verantwortlichen für die Übung mit denen Feuerwehrführern aus Lüneburg und Celle konnte ein durchwegs positives Resümee gezogen werden. Alle Lagen wurden ruhig, durchdacht und erfolgreich abgearbeitet werden. Die Gäste aus Lüneburg und Celle bedankten sich bei den Ausrichtern aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg für die anspruchsvolle Übung.

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Die Celler Kreisfeuerwehrbereitschaft bei der Fa. AMAS in Dannenberg
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Einsatzort Göhrde: unter Bäumen eingeklemmter PKW, welcher von den Celler Einsatzkräften befreit wird
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Retten von zwei Dummy’s aus dem total beschädigten PKW,
nachdem das Dach mittels Rettungsschere abgetrennt wurde.

Bericht: Stefan Schmidt
Fotos: Isabell Ehms, stellv. Kreispressewartin im Kreisfeuerwehrverband Celle e.V.

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