Verden (hp) Mit über 78 Mio. Tonnen (Statistisches Bundesamt, 2018) werden über das deutsche Schienennetz erhebliche Mengen Gefahrgüter transportiert. Wenngleich der Transportweg „Schiene“ zu den sichersten zählt, besteht im Güterverehr die Gefahr von Unfällen, auch mit Beteiligung von Gefahrstoffen.
Um Einsatzkräften eine Ausbildungsmöglichkeit für die Gefahrguttransporte auf der Schiene anzubieten, betreibt die DB InfraGo AG einen Ausbildungszug Gefahrgut. Hier sind theoretische Einweisungen, praktische Vorführungen und schließlich auch das „Üben am Objekt“ Möglichkeiten, um Szenarien darzustellen und die Grundlagen der Gefahrenabwehr in diesem Segment zu vermitteln.
Um auch die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Lüchow-Dannenberg zu schulen, hier insbesondere diejenigen, die als Anrainer der Bahnstrecke im südwestlichen Kreisgebiet von den Schienentransporten unmittelbar betroffen sind, wurde durch den zuständigen Bereichsbrandmeister eine Übungsfahrt nach Verden (Aller) organisiert. Der Ausbildungszug stand hier einen Tag zur Verfügung. Zwanzig Kameradinnen und Kameraden aus den Ortsfeuerwehren Bergen (Dumme), Schnega, Billerbeck und Nienbergen verlegten mit ihren Einsatzfahrzeugen, darunter auch der „Geräteanhänger Bahnunfall“, welcher mit besonderen Gerätschaften für das Arbeiten in Gleisanlagen beladen ist, nach Verden (Aller). Sie erhielten zunächst die theoretische und praktische Grundlageneinweisung von den Notfallberatern der DB InfraGo AG und übten sodann den Einsatz ihrer Technik. Bereits am Vormittag machten sich sechs Kameraden der Gefahrguteinheit der Kreisfeuerwehr auf den Weg nach Verden, um ebenfalls das Vorgehen in Einsatzszenarien mit Schienenfahrzeugen zu üben. Weiterhin bestand der Auftrag, für die Ortsfeuerwehren eine Übung zu begleiten, um einen Eindruck der Möglichkeiten zu vermitteln.
Rundum beteiligten sich 26 Einsatzkräfte aus unserem Landkreis an der Fortbildungsveranstaltung für den Einsatz bei Gefahrgutunfällen auf der Schiene. Ein erfolgreicher Tag, bei dem nicht nur die Träger von Chemikalienschutzanzügen bzw. die Atemschutzgeräteträger einen Zugewinn an Wissen und Praxiserfahrung erhielten, sondern auch die Kraftfahrer der Einsatzfahrzeuge ihre Erfahrung beim Verlegen im geschlossenen Verband ausbauen konnten.
Die Aus- und Fortbildung in diesem Themenfeld wird zukünftig weiter gemeinsam zwischen den betroffenen Ortsfeuerwehren und der Gefahrguteinheit erfolgen, um bestmöglich miteinander zu arbeiten.